Die Eingewöhnung in der Kindertagespflege ist ein besonders sensibler und bedeutender Schritt – sowohl für das Kind als auch für die Eltern und die Kindertagespflegeperson. Sie bildet die Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung und sorgt für einen sanften Übergang in den neuen Alltag.
In der Regel orientiert sich die Eingewöhnung am bewährten Berliner Modell oder dem partizipatorischen Modell, das die aktive Mitgestaltung durch Eltern und Kind fördert. Gleichzeitig wird die Eingewöhnung individuell gestaltet, denn jedes Kind hat eigene Bedürfnisse und ein unterschiedliches Tempo, sich auf neue Situationen einzulassen.
Eine liebevoll begleitete Eingewöhnungsphase schafft Sicherheit und Stabilität – die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Betreuung und kindgerechte Entwicklung.
Kind baut eine Bindung zur Kindertagespflegeperson auf
Eltern gewinnen Vertrauen in die neue Betreuung
Kind fühlt sich sicher, geborgen und bereit, sich auf die neue Umgebung einzulassen
In der Kindertagespflege werden Kinder ganzheitlich gefördert – das bedeutet, es geht nicht nur ums „Aufpassen“, sondern um die gezielte Unterstützung ihrer Entwicklung in verschiedenen Entwicklungsfeldern. Diese orientieren sich meist an den Bildungsplänen der Bundesländer. Hier sind die wichtigsten Entwicklungsfelder, die in der Kindertagespflege gefördert werden:
Kind bleibt 1–2 Stunden pro Tag, mit Elternteil dabei
Die Tagespflegeperson beobachtet das Kind, nimmt vorsichtigen Kontakt auf
Kein Trennungsversuch in den ersten Tagen
Eltern verlassen kurz den Raum (ca. 5–10 Minuten), bleiben aber in Reichweite
Je nach Reaktion des Kindes: entweder Verlängerung der Trennung oder nochmal Rückkehr zur Grundphase
Ziel: sanftes Üben der Trennung
Aufenthaltsdauer des Kindes wird schrittweise verlängert
Eltern ziehen sich immer weiter zurück
Die Tagespflegeperson übernimmt zunehmend die Versorgung (Füttern, Wickeln, Trösten)
Kind bleibt nun allein und ist emotional stabil
Eltern sind nicht mehr anwesend, aber erreichbar
Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind Vertrauen gefasst hat und sich wohlfühlt
Individuell verschieden – zwischen 1 bis 4 Wochen (manchmallänger)
Je jünger das Kind oder je weniger Betreuungserfahrung es hat, desto behutsamer sollte die Eingewöhnung sein
Verlässlichkeit und Geduld: keine Eile – das Tempo gibt das Kind vor
Vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindertagespflegeperson
Rituale und klare Abläufe helfen dem Kind, sich sicher zu fühlen