Die Eingewöhnung

Typischer Ablauf der Eingewöhnung (Berliner Modell)

In der Kindertagespflege werden Kinder ganzheitlich gefördert – das bedeutet, es geht nicht nur ums „Aufpassen“, sondern um die gezielte Unterstützung ihrer Entwicklung in verschiedenen Entwicklungsfeldern. Diese orientieren sich meist an den Bildungsplänen der Bundesländer. Hier sind die wichtigsten Entwicklungsfelder, die in der Kindertagespflege gefördert werden:

Grundphase (Tage 1–3)

  • Kind bleibt 1–2 Stunden pro Tag, mit Elternteil dabei

  • Die Tagespflegeperson beobachtet das Kind, nimmt vorsichtigen Kontakt auf

  • Kein Trennungsversuch in den ersten Tagen

Erster Trennungsversuch (ab Tag 4)

  • Eltern verlassen kurz den Raum (ca. 5–10 Minuten), bleiben aber in Reichweite

  • Je nach Reaktion des Kindes: entweder Verlängerung der Trennung oder nochmal Rückkehr zur Grundphase

  • Ziel: sanftes Üben der Trennung

Stabilisierungsphase

  • Aufenthaltsdauer des Kindes wird schrittweise verlängert

  • Eltern ziehen sich immer weiter zurück

  • Die Tagespflegeperson übernimmt zunehmend die Versorgung (Füttern, Wickeln, Trösten)

Schlussphase

  • Kind bleibt nun allein und ist emotional stabil

  • Eltern sind nicht mehr anwesend, aber erreichbar

  • Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind Vertrauen gefasst hat und sich wohlfühlt

Wie lange dauert die Eingewöhnung?

  • Individuell verschieden – zwischen 1 bis 4 Wochen (manchmallänger)

  • Je jünger das Kind oder je weniger Betreuungserfahrung es hat, desto behutsamer sollte die Eingewöhnung sein

Wichtige Aspekte

  • Verlässlichkeit und Geduld: keine Eile – das Tempo gibt das Kind vor

  • Vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindertagespflegeperson

  • Rituale und klare Abläufe helfen dem Kind, sich sicher zu fühlen

NDK - Netzwerk Duisburger Kindertaespflege